„4074 Tage“ Tatorte der NSU-Morde

Ausstellung und Vortrag der Fotografin Gabriele Reckhard

Die Ausstellung ist bis Mitte April zu sehen.
Zur Eröffnung spricht die Künstlerin über ihre Arbeit und deren Hintergründe.

Die Schwelmer Fotografin Gabriele Reckhard macht mit ihrem Projekt auf die zehn Tatorte aufmerksam, an denen in den Jahren 2000 bis 2007 rechtsradikale Täterinnen des selbsternannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) zehn Menschen ermordet haben. Neun Opfer waren Männer mit migrantischen, meist türkischen Wurzeln, das zehnte Opfer war eine deutsche Polizistin. Sie alle wurden an ihren Arbeitsplätzen hingerichtet. Mit ihrer Kamera hat Gabriele Reckhard genauer hingesehen – auf das, was für die Familien jahrelang die einzige Gewissheit war: die Orte, an denen ihre Angehörigen hingerichtet wurden.
Zur Eröffnung ihrer Ausstellung, die bis Mitte April im AllerWeltHaus zu sehen sein wird, spricht die Künstlerin über ihre Arbeit und deren Hintergründe.
Seit dem ersten Mord im September 2000 bis zur Aufdeckung des NSU im November 2011 musste die Familie Simsek 4074 qualvolle Tage nicht nur mit dem gewaltsamen Tod ihres Liebsten leben. Sie war zudem Verdächtigungen und Diskriminierungen durch Ermittlungsbehörden, Medien und Öffentlichkeit ausgesetzt, da nach den Tätern ausschließlich in einem angeblich kriminellen Umfeld der Ermordeten gefahndet wurde. Diese Erfahrungen mussten die Angehörigen der neun Opfer erleiden, die aus rassistischen Gründen getötet wurden.

Die Aufklärungsversprechen der Bundeskanzlerin von 2012 ist nur unzureichend eingelöst: In dem über fünf Jahre dauernden Prozess in München wurden nur fünf Personen angeklagt. Viele Fragen, deren Klärung insbesondere für die Familien wichtig waren, sind weiter offen.

Was bleibt ist unsere Verantwortung genauer hinzusehen, um die politischen Hintergründe der Morde aufzuklären, Ursachen für Rassismus und Rechtsextremismus, Nationalismen und Hass zu bekämpfen und deren Hintergründe.

Gabriele Reckhard
Gabriele Reckhard war nach ihrem Studium zur Diplom-Bibliothekarin bis 2019 in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit tätig. Von 2012 bis 2016 studierte sie berufsbegleitend fotodesign in Bochum. An ihrer Diplom-Arbeit zum Thema NSU-Tatorte arbeitete sie von 2016 bis Anfang 2018. Die Ausstellung „4074 Tage“ wird bundesweit gezeigt.

Im Rahmen der Reihe „Die Weltretter“ und der Internationale Wochen gegen Rassismus.
In Kooperation mit VHS und Hagener Heimatbund

Details

Einlass
18:45 Uhr
Beginn
19:00 Uhr
Dauer
ca. 90 Minuten
Kosten
Kostenfrei

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