Frauen, die in Hagen Geschichte schrieben

AllerWeltHaus beleuchtet starke weibliche Impulse

Obwohl im gesamten Stadtgebiet kaum eine Straße nach ihnen benannt wurde, haben viele Frauen die Geschicke der Volmestadt mitbestimmt und in ihr Geschichte geschrieben. Diesen Frauen will Autorin Dr. Birgit Ebbert – zusammen mit Stadtheimatpfleger Michael Eckhoff und Claudia Eckhoff, Regionalpromotorin des Eine Welt Netz NRW – einen Abend widmen. Das AllerWeltHaus selbst gehört zu den Einrichtungen der Stadt, die ohne das große Engagement besonders von Frauen, die sich hier vor allem für den Fairen Handel einsetzen, gar nicht denkbar wären.

Ein kleiner Vorgeschmack
Im 19. Jahrhundert ging der Historiker Heinrich von Treischke noch davon aus, dass einzig Männer Geschichte machen, eine Einschätzung, die sich in Schulbüchern auch noch in unserm Jahrhundert findet. Wenn man aber genauer hinsieht und nachliest, haben Frauen durchaus die Entwicklung der Gesellschaft beeinflusst, nicht immer ganzer Nationen, aber doch die Sozialgeschichte, Kultur oder Wirtschaft einer Kommune oder Region. In Hagen gibt es auch ein Beispiel dafür, dass hier bundesweit Geschichte durch eine Frau geschrieben wurde, die allerdings nicht einmal im Internet irgendwo sichtbar ist: Auf Initiative von Agnes-Hilda von Hymmen (1845-1899) wurde 1885 nach dem Schweizer Vorbild die Organisation „Das Blaue Kreuz“ gegen Suchtgefahren gegründet.

In ihrem Aufsatz „Auf den Spuren (vergessener) Hagener Frauen in der Innenstadt – ein kleiner „Rundgang“, der im HagenBuch 2024 erschienen ist, führt Dr. Birgit Ebbert die Leser*innenschaft quer durch Hagens City und spürt spannende Frauenspuren auf.

Elisabeth Wolff, Ingeburg Schubert-Neumann, Rita Hüsken, Marianne Proll, Luise Rehling, Erna Hüsmert, Milly Steger, Lores Mansfeld, Anna Oventrop, Else Blauel, Marie Paffrath, Auguste Elbers, Ursula Dörner, Alice Scotti, Maria Ludgera Klostermann, Mina Hartig und viele andere mehr: Zwischen der Bahnhof-, Hindenburg-, Konkordia- und Hochstraße lebten und wirkten sie und hinterließen ihre Werke und Visionen. Ob als Ballettmeisterin, Goldschmiedin, Buchbinderin, Bildhauerin, Kinobetreiberin, Kultfigur am Imbisswagen oder als Politikerin… alle diese Frauen haben Hagen geprägt. Die namhafteste unter ihnen ist sicherlich Liselotte Funcke, die von 1950 bis 1961 im Landtag in NRW tätig war, ab 1961 als Abgeordnete im Bundestag wirkte und von 1981 bis 1991 unter Kanzler Helmut Kohl die erste weibliche Ausländerbeauftragte der Bundesregierung war.

Die Veranstaltung findet im AllerWeltHaus statt, in dem sich seit Jahrzehnten besonders viele Frauen für mehr globale Gerechtigkeit, für Fairen Handel und für die Transformation hin zu einer nachhaltigeren Einen Welt einsetzen.

Bildzeile
Nicht immer, aber oft war Liselotte Funcke die einzige Politikerin in den Reihen der Männer.
Foto: Ardenku Verlag

Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Hagener Heimatbund

Details

Einlass
17:30 Uhr
Beginn
18:00 Uhr
Dauer
ca. 90 Minuten
Kosten
Kostenfrei

Kontakt / Anmeldung

AllerWeltHaus Hagen e.V.

Email
info@allerwelthaus.org
Telefon
02331 21410

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Veranstaltungsort

Adresse: AllerWeltHaus, Potthofstr. 26, 58095 Hagen

Allerwelthaus

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